Wenn auch etwas verspätet, kommt jetzt trotzdem noch unser letzter Blogeintrag über die letzten Wochen in Australien und unserem Abstecher nach Malaysia. Nachdem wir also tatsächlich mit unserem Schrotti-Van in Sydney angekommen sind, verbrachten wir noch 2 chillige Wochen dort.
Wir wurden dank Couchsurfing erst mal für eine Woche von einer super netten australischen Familie aufgenommen. So konnten wir uns dann auch schonmal langsam wieder mental auf das Familienleben vorbeireiten, welches ja bald wieder auf uns zukommen sollte. Mikey, der älteste Sohn, der auch ganz reiseverrückt ist, zeigte uns erst mal die ganze Stadt und feierte während unseres Aufenthaltes seinen 21. Geburtstag. Der lief auch ganz ganz klasse ab und endete damit, dass ich als ambitionierte Retterin erste Hilfe leisten durfte und Paulina ihr Talent als Seelsorgerin beweisen konnte. Tja und wie es dazu kam ? Mikey ist leider etwas kleiner geraten, und wie es nun mal so ist, vertragen kleinere Menschen nun mal nicht ganz so viel Alkohol. Da kam eins zum anderen und während einer seiner wilden Tanzeinlagen landete er dann eben mit dem Kopf auf der Stuhlkante, neben der ich stand. Er selbst ist einfach aufgesprungen und hat weiter getanzt. Aber ich hab mich dann schon gewundert, wo plötzlich die ganzen Blutspritzer auf meinen Armen her kommen. Nach ein Paar Denkminuten bin ich dann auch irgendwann drauf gekommen und dachte, jetzt ist der Moment, an dem ich ENDLICH mal mein Erste Hilfe Set ausprobieren kann. Denn ausser mir und Paulina schien dazu keiner mehr in der Lage zu sein. Nachdem wir dann seine Familie nach 3 Stunden davon überzeugen konnten, dass es schon irgendwie sinnvoll wäre mit einer Platzwunde mal im Krankenhaus vorbeizuschauen, war die Party dann auch relativ schnell beendet.
Naja so viel dazu. Ansonsten passierten eher weniger spektakuläre Dinge. Wir zogen das komplette Sightseeing Programm durch, und verbrachten die Meiste Zeit an den wunderschönen Stränden um Sydney herum. Nach einer Woche zogen wir dann mal in ein Hostel, das näher an der Stadt lag, um mal mehr mitten drin zu sein. Der Name des Stadtteils in dem wir dann residierten war aber sowieso das Beste am ganzen. Wir befanden uns im idyllischen „Wooloomoolooo“. Das erste mir bekannte Wort mit tatsächlich 8 O’s … Wahnsinn! Das Hostel wiederum war jetzt eher nicht so Bombe, um ehrlich zu sein sogar total eklig, aber uns kann ja mittlerweile eh nichts mehr schocken. Von daher haben wir es 4 Tage ausgehalten. Ausserdem wohnte Eva, unsere Reisepartnerin vom letzten Roadtrip auch dort.
Nach den 4 Tagen, die wir bei dem Regenwetter auch mit gutem Gewissen nichts tuend verbrachten, entschieden wir uns mal Air BnB auszuprobieren. Hierbei vermieten Leute einzelne Zimmer oder ihre ganze Wohnung im Internet und da kann man schon mal ein Schnäppchen ergattern. Genau, wie wir. Wir zogen für die letzte Woche zu Jess und Dylan ins wunderschöne Coogee Bay, das, wie der Name schon sagt, direkt am Meer liegt. Zu Fuss konnte man von dort alle schönen Strände in der Umgebung erreichen und sogar bis zum berühmten Bondi Beach gehen, über dessen „Bademeister“ es sogar eine Fernsehsendung gibt!
Zudem führten wir natürlich auch noch diverse Shoppingtouren durch, um dann nachher feststellen zu müssen, dass wir wohl besser jeder noch eine weiter Reisetasche kaufen, um alles auch irgendwie noch nach Hause zu transportieren. Denn eins muss man Malaysia Airlines lassen, geizig beim Gepäckgewicht sind die nicht !
Und apropos Malaysia Airlines, die 2 Wochen Sydney waren ja auch schon vorbei und von dort aus ging es dann noch für 10 Tage nach Malaysia. Zu dem Zeitpunkt war ja zum Glück erst ein Malaysia Airlines Flugzeug in diesem Jahr abgestürzt und wir hatten noch Hoffnung lebend dort anzukommen.
Nach etwa 9 Stunden Flug sollten wir also am Flughafen in Kuala Lumpur landen, was dann, wer hätte es gedacht, auch tatsächlich passierte. Tja nachdem wir dann unser Gepäck hatten ging dann auch schon die erste Challenge für uns los … nämlich, wie kommen wir jetzt hier am besten weg? Nach einer verzweifelten Suche nach Shuttle Bussen in die Stadt, die wir dank der nicht vorhandenen Ausschilderung natürlich nicht fanden, stiegen wir also einfach in ein Taxi und fuhren zu unserem Hostel. Auf den Bildern sah unser Zimmer leider, wie immer besser aus, als in echt. Denn unser Zimmer bestand sage und schreibe aus einem Raum, der zu 4/5 mit unserem Bett ausgefüllt war, dessen Wände nicht bis zur Decke ging und einer Zentralbeleuchtung, die für die ganze Etage galt. Aber Wifi gabs, also alles okay 😉
Da haben wir dann also unsere ersten 2 Nächte verbracht und Tagsüber die Stadt und vorallem dessen Shoppingcenter ( die leider doch nicht so preiswert waren, wie erwartet) erkundet. Wir haben uns mit dem Öffentlichen Verkehrssystem vertraut gemacht und uns zahlreiche Tempel angesehen.
Nach 3 Tagen entschieden wir uns dann auf die schöne Insel Langkawi zu fliegen. Da unser Flug erst am Abend ging, hatten wir noch genug Zeit den Tag in der Stadt zu nutzen und unterhielten uns immer mal nebenbei über Leute, die so dumm sind und tatsächlich ihre Flüge verpassen. Denn das könnte UNS NIE passieren. Isses dann aber… natürlich. Ich war fest davon überzeugt, der Flug geht erst um 18:00h und da ich ja so ein vertrauensvoller Mensch bin, hat Paulina das auch nicht bezweifelt. Grosser Fehler! Wir kamen also unserer Meinung nach, äußerst rechtzeitig am Billigflughafen von Kuala Lumpur an, bei dem man sogar sein Gepäck selbst an einer Maschine einchecken musste. Ging natürlich nicht, da unser Flug ja schon längst weg war. Das hatten wir wohl zu dem Zeitpunkt noch nicht ganz gerafft. Und auch die unglaublich intelligenten Air Asia Mitarbeiterinnen schienen Flugtickets ebenso schlecht lesen zu können. Naja nachdem wir ein Paar Nachforschungen angestellt hatten, lösten wir unseren mysteriösen Fall dann doch noch und durften für den 3 Mal so hohen Preis des verpassten Fluges, in den nächsten steigen. Aber ich hatte ja glaub ich schon erwähnt, dass die Ausschilderung in Kuala Lumpur eher irreführend bis hin zu nicht existent ist.
So kam es dann auch, dass man, wenn man in den Flieger übers Rollfeld einstieg, nicht wie in allen EU Ländern nur die Möglichkeit hat, auch in den richtigen einzusteigen, sondern in X-beliebig viele andere Flugzeuge einstiegen konnte. Wir, die natürlich mal wieder NICHT zugehört hatten, auf welchem Platz unseres steht, waren also erst mal auf dem Weg zum falschen. Da wir uns aber jetzt nicht noch einen Fauxpas leisten wollten, fragten wir dann doch mal sicherheitshalber nach und kamen dann tatsächlich auch irgendwann auf Langkawi an !
Dort wohnten wir in einem wunderschönen Hotel, das aber leider nicht direkt an den Badestränden lag. Aber Taxi kostet da ja fast nichts, also liessen wir uns jeden Tag zu einem anderen traumhaften Ferienkatalogstrand kutschieren. Zudem fuhren wir mit Booten auch mal zu den umliegenden Inseln, wo wir auch wieder meine besten Freunde, die Affen trafen. Ich sags euch, ich hasse Affen, und ich will nie wieder einen sehen.
Da meine Tasche nämlich nass geworden ist, dachte ich mir, ich hol mal alles raus und leg es zum trocknen auf die Steine. Gaaaaaaaaanz gaaaaaanz schlechte Idee!!! Nach nur wenigen Sekunden kam ein Affe angesprintet, visierte meine Dose Pringles ( die noch ungeöffnet war ) an und hatte die auch schon schneller auf, als wir gucken konnten. Als nächstes wurde dann auch sofort noch mein Apfel verspeist. Aber als es dann nichts mehr zuessen gab und der Sack sich auf zu meinem Portmonee machte, dachte ich, es wäre schon mal Zeit einzugreifen. Fand der nicht so lustig und sprang direkt mit ausgefahrenen Krallen auf mich los. Zum Glück kam mir dann einer der Inselbewohner zur Hilfe, der sich natürlich eigentlich nur über meine Doofheit lustig gemacht hat.
Nach 5 Tagen auf Langkawi flogen wir dann zurück nach Kuala Lumpur, von wo aus wir nach Melaka fuhren. Einer früheren niederländische Kolonie, was man der Stadt auch allein schon wegen des „Stadt Huis“ problemlos ansehen konnte. Statt Taxen gab es hier nur grosse, glitzernd und leuchtende Hello-Kitty 3-Raeder, die von ausgewachsenen Männern gefahren wurden 😀
Die letzten 3 Tage in Malaysia verbrachten wir dann wieder in Kuala Lumpur, wo wir uns dieses mal gegen Hostel und für ein Hotel entschieden. Wir trafen uns noch mit Paulinas Freundin Ellie, die zufällig auch grade in Kuala Lumpur war und dann war auch schon alles vorbei.
8 Monate in denen wir überall hin konnten, wo wir nur wollten, in denen wir wohl mehr an Lebenserfahrung und Menschenkenntnis gesammelt haben, als in unserer gesamten Schulzeit. In denen wir Freunde aus aller Welt fanden, und Dinge erlebt haben, von denen wir vorher wohl nicht mal geträumt hätten. Da kann man schon mal ein bisschen sentimental werden. Vorallem jetzt, da es genau ein Jahr her ist, das wir in Brisbane gelandet sind und das alles noch gar nicht fuer möglich gehalten hätten. Nun ist es ein wenig, als würden wir aus einem Traum aufwachen und wieder in die Realität zurückkehren.
Naja okay, mittlerweile befinden wir uns ja jetzt auch schon wieder seit 4 Monaten in der Realität und kommen auch soweit ganz gut klar 😉